ProspeKtive

Die Dienstleistungsdimension ist entscheidend, um Immobilien in die Welt der IT zu bringen

Mai 2021

Der Experte / Die Expertin

Pascal Zératès

Pascal Zératès

Geschäftsführender Direktor Kardham Digital

+33 6 82 55 63 35

pzerates@kardham-digital.com

Mit der Beschleunigung der Telearbeit müssen Unternehmen mehr denn je den Nutzwert ihrer Gebäude erhöhen, um sie zu reibungslosen, dauerhaften und sicheren Serviceplattformen weiterzuentwickeln. Dieser dienstleistungsorientierte Ansatz der Informationssysteme ist für den Aufbau des Smart Building von entscheidender Bedeutung. Pascal Zératès, Generaldirektor von Kardham Digital, liefert uns seine Analyse. 

Tribune erschienen in Alliancy, le mag du numérique et business (Mai 2021)

Weniger Zeit im Büro, mehr Nutzererfahrung

Laut der jüngsten Umfrage des Arbeitsministeriums* ist die Telearbeit wieder auf dem Vormarsch und scheint die Mitarbeiter jeden Tag weiter vom Büro wegzuziehen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Mitarbeiter kommen zwar seltener ins Unternehmen, erwarten aber eine neue Erfahrung, nämlich die, besser zusammenzuarbeiten. Da die Hybridisierung der Arbeit immer schneller voranschreitet, müssen Organisationen mehr denn je die Reise von Mitarbeitern und Besuchern durch ihre eigenen vier Wände überdenken.

Sie müssen den Mehrwert des Büros erhöhen, ein differenzierendes Erlebnis bieten, nach Lebensqualität streben und den Zusammenhalt und die sozialen Bindungen wiederherstellen. Die Digitalisierung wird es ermöglichen, diese neuen Räume bestmöglich zu verwalten, um das Wertangebot durch einen globalen Ansatz zu erhöhen. Sie ermöglicht es, an dem nützlichen Begriff der Lebensqualität am Arbeitsplatz zu arbeiten, indem sie Dienstleistungen mit Mehrwert anbietet: Automatisierungsdienste, kontextualisierte Informationen in Bezug auf die Umgebung des Mitarbeiters. Es bietet ihm einen höheren Komfort, ermöglicht ihm, seine Zeit und seinen täglichen Weg besser zu verwalten.

Diese neuen Umgebungen müssen auch alle Garantien für die Gesundheitssicherheit des Mitarbeiters bieten, und zwar in Echtzeit. Eine echte Herausforderung für Immobilienmanager und Grundstückseigentümer, die ihre Gebäude auf den neuesten Stand bringen müssen, da sie sonst Gefahr laufen, dass die Nutzer, Mieter oder Pächter sie nicht mehr mögen. Die Verkleinerung von Büroflächen hat bereits finanzielle Auswirkungen auf Unternehmensimmobilien, die sich nach Ablauf der Mietverträge noch verschärfen können, wenn die Gebäude nicht renoviert werden, um den Nutzwert des Gebäudes zu erhöhen.

Ein offenes, flexibles und sicheres Gebäudeinformationssystem.

Um dies zu erreichen, müssen die Organisationen daher das gesamte Gebäudeinformationssystem überarbeiten. Das bedeutet, das Thema nicht nur aus der Perspektive der Technologie, sondern auch aus der Perspektive der Nutzung zu betrachten: Wie kann man diesen Weg des Menschen aufbauen und flüssiger gestalten, indem man den Raumverwaltern Werkzeuge an die Hand gibt, damit sie die Messlatten bewerten können. Aber auch, wie man den Mitarbeitern die Mittel an die Hand gibt, um einen freien Arbeitsplatz zu finden, die verschiedenen Ressourcen zu buchen, die vom Parkplatz bis zum Besprechungsraum reichen, und gleichzeitig die Verfügbarkeit eines Platzes in der Betriebskantine zu überprüfen usw. Als Beispiel sei daran erinnert, dass Mobilität nicht nur bedeutet, an die Einrichtung einer drahtlosen Verbindung zu denken, sondern das Netzwerk mit seiner Sicherheit zum Nutzer weiterzuleiten, und zwar unabhängig von seiner Umgebung, ob er sich zu Hause oder in einem Gebäude im Erdgeschoss oder im achten Stock befindet.

Das Informationssystem eines Gebäudes zu überarbeiten bedeutet also, über Konvergenzplattformen nachzudenken, wobei immer die Idee einer paroxistischen Nutzererfahrung im Vordergrund steht. Damit der Mitarbeiter mit der Heimautomatisierung genauso reibungslos interagieren kann wie zu Hause. Der Begriff der Latenz bei Anwendungen muss daher ebenfalls integriert werden, denn ein Informationssystem, das schlecht genutzt wird, ist sehr teuer. Die Software-Millefeuille ist zu vermeiden, digitale Nüchternheit ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Auch hier muss man sich die Frage nach dem Nutzwert stellen und an Lösungen arbeiten, die dank stabiler und sicherer Kommunikationswege zusammenlaufen. Denn es ist offensichtlich, dass die IT-Infrastruktur und die Geschäftsanwendungen des Gebäudes diesen wesentlichen Begriff der Datensicherheit integrieren müssen, den man anderswo in jedem anderen Informationssystem findet.

Gebäude brauchen also eine IT-Infrastruktur, auf der all die neuen Nutzungsmöglichkeiten, die wir heute kennen, aufbauen können. Aber auch eine Grundlage, die ihrer Umgebung gegenüber offen und entwicklungsfähig genug ist, um die neuen Nutzungen von morgen aufnehmen zu können. Der sich in eine breitere Dynamik der Smart City einfügt, da Gebäude in Zukunft mit anderen intelligenten Systemen vernetzt sein werden, um Informationen austauschen zu können. Wenn wir also über die Vernetzung in Gebäuden sprechen, geht es nicht darum, in zwei oder drei Jahren zu denken, sondern in fünf, sieben oder sogar zehn Jahren. Noch vor einigen Monaten sprach man nicht von einem Gebäudeinformationssystem, sondern von GTB (Gestion Technique du Batiment), von Building Operating System, man nahm wahr, dass die Immobilienbranche versuchte, sich diese IT-Themen anzueignen, aber noch in den Kinderschuhen steckte.

Die Unternehmen sollten die Gesundheitskrise als eine großartige Gelegenheit nutzen, um sich dieser Themen anzunehmen. Denn es geht nicht darum, über das digitale oder das Smart Building von morgen nachzudenken. Digital ist keine Option mehr. Secure by Design, Nutzererfahrung und Mobilität sind keine Optionen mehr. Das Thema ist heute nicht, ob man es tun sollte, sondern wie man es tun sollte. Und lassen Sie es uns tun. Der Immobiliensektor ist dabei, den IT-Sektor mit einer beispiellosen Wertschöpfung zu umarmen. Das Dienstleistungsgebäude bildet somit sein eigenes Informationssystem mit seinen Sicherheits- und Architekturregeln, seinen Anwendungen und einer Disruption, die sich um die Nutzung, die soziale Verantwortung der Unternehmen und die Lebensqualität am Arbeitsplatz herum organisiert.

Die Nutzung des Gebäudes aufzuwerten bedeutet nicht nur zu wissen, welche IT-Infrastruktur gebaut werden soll. Es bedeutet auch und vor allem, an den Betrieb dieses Informationssystems auf der Grundlage von Dienstleistungsverträgen zu denken. Nur mit diesem neuen Paradigma wird es möglich sein, die Uhr des Gebäudes wieder mit der Uhr der IT zu synchronisieren.

*Umfrageergebnisse berichtet von Le Parisien

Erscheinungsdatum : Mai 2021

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